«Dürrst»
Roman, Diogenes, Zürich, 2024 Taschenbuch, 288 Seiten ISBN 978-3-257-24747-3 Auch als eBook und Hörbuch erhältlich, gelesen von Andreas Storm. Für den Schweizer Buchpreis 2022 nominiert. Anerkennungspreis Literatur Kanton Zürich 2023. |
«Dürrst»
Roman, Bilgerverlag, Zürich, 2022 266 Seiten, gebunden, ISBN 978-3-03762-100-4 Für den Schweizer Buchpreis 2022 nominiert. Anerkennungspreis Literatur Kanton Zürich 2023. |
MEDIENSTIMMEN
«Mit diesem Roman ist Simon Froehling ein grosser Wurf gelungen. [...] Ein heftiger Roman, der im Kern ein Künstlerroman und ein Coming-of-Age-Roman ist, aber auch ein grosses Buch über Freundschaft, Dating und schwule Community, sogar eine Satire – und ja, auch eine präzise Studie über eine manisch-depressive Erkrankung. [...] Grossartig, wie Froehling das gehetzte Lebensgefühl in einen manischen Schreibfluss übersetzt: Detailverliebte Beschreibungspräzision, atemlose Satzkaskaden, hektische Handlungsschübe, rauschhafte Dichte des Erlebten – ein Sog des immer drängenderen Irrsinns, in den Dürrst gerät. Ein beunruhigender und kunstvoll schöner Roman.»
Hansruedi Kugler, CH Media
«Simon Froehlings packender Roman ‹Dürrst› erzählt von einem jungen Mann in der Kunst- und Schwulenszene. Für die Abgründe bipolarer Störungen findet er eine dichterische Sprache. Froehling formuliert differenziert, aber explizit und heftig: Sein Buch ist nichts für schwache Nerven. Doch er findet eine adäquate Sprache für die Höllen, durch die Dürrst geht, und er kann auch ungemein zart schreiben.»
Manfred Papst, Bücher am Sonntag (NZZ am Sonntag) & NZZ magazin
«So berührend wie aussergewöhnlich. Eine literarische Perle – vom ersten bis zum letzten Satz.»
Wolfgang Bürgi, Display
«Ein exzessiver Roman über ein exzessives Leben. Andreas Durrer alias Dürrst leidet unter einer bipolaren Störung. Er blickt mit schonungsloser Ehrlichkeit auf sein eigenes Leben, das geprägt ist von Erfolgen als Künstler, flüchtigen Sexbekanntschaften und psychischen Abstürzen. In ungewohnter Du-Perspektive gibt ‹Dürrst› Einblicke in eine Krankheitsgeschichte und in die Lebensrealität eines schwulen Mannes. Die Sprache, die Simon Froehling dafür findet, ist heftig und seine Beobachtungen zuweilen brutal. Aber immer wieder blitzt in Dürrsts Leben unvermutet die Schönheit auf.»
Tim Felchlin, SRF Literatur
«Ein Literaturereignis. [Froehling] nimmt den Leser mit auf die Nachtfahrt durch eine bipolare Störung mit all ihren Hochs und Tiefs der Seele und schildert frei von Pathos, mit messerscharfer Präzision und grosser Sprachgewalt den Krieg, der im Innern seines Romanhelden Dürrst stattfindet.»
Isabella Seemann, Tagblatt der Stadt Zürich
«Du bist vom ersten Satz an gebannt. [...] Die Geschichte ist virtuos aufgebaut. Mit überraschenden Rückblenden und fesselnden Dialogen wirst du durch die Seiten gejagt. Selten liest du eine solche Dringlichkeit. [...] In jedem Buch gibt es eine Verbindung zwischen dem Text und dir, der Leser:in. Bei Simon Froehlings Roman wird diese Verbindung zu einer Beziehung. Es ist die Empathie, die du diesem Dürrst und seinen Freunden entgegenbringst, die es möglich macht, nicht die Unterschiede zu sehen, die uns trennen, sondern die Gemeinsamkeiten. Etwas Wunderbares, diese Empathie: Trotz scheinbar unüberbrückbaren Distanzen sind wir bereit, an den Höhen und Tiefen des anderen Anteil zu nehmen. Das hat dieser Roman mit dir gemacht. Die Jury gratuliert Simon Froehling zur Nomination und zu diesem grossartigen und mutigen Buch.»
Tanja Bhend, Jurorin, Laudatio zur Nominierung für den Schweizer Buchpreis 2022
«Furios, furchtlos, eindringlich: Lange haben wir auf den zweiten Roman von Simon Froehling gewartet, und es hat sich gelohnt! ‹Dürrst› ist eine mit kaum fasslicher Dringlichkeit erzählte Geschichte über eine bipolare Störung, über schwule Lebenswelten, Freundschaft und unbändigen Lebenswillen.»
Literaturhaus Zürich
«Simon Froehling reflektiert mit Dürrsts Stimme auf gewandte Art in inneren Monologen über Habitus und Zugehörigkeit zu sozialen Klassen, kulturelle Doppelmoral, die verheerenden Folgen von Männlichkeitsvorstellungen und die Diskrepanz zwischen Gesellschaftskritik durch Kunst und Kunst im Kapitalismus. All diese Feststellungen sind organisch in die Erzählung eingeflochten, sodass sie nie dogmatisch als Tirade daherkommen, sondern als gekonnt platzierte kluge Beobachtungen.»
Michaela Minder, Rezensöhnchen
«Dem Autor gelingt es, aus dem Steinbruch des eigenen Lebens Literatur zu machen, die mit ihrer heftigen, präzisen und schlichten Sprache zu einem eindrücklichen Roman über die Vielschichtigkeit der menschlichen Psyche wird, der ohne Pathos auskommt.»
Nora Zukker, Tages-Anzeiger
«Dürrst erzählt sich seine eigene Geschichte in der zweiten Person Singular, und die Distanz zu den Exzessen, Abgründen und Achterbahnfahrten, von denen erzählt wird, schmilzt in der Intensität des erinnerten Augenblicks. Darin liegt die Kraft und die Wucht dieses Romans. Ein paar wenige Pinselstriche und man spürt beim Lesen die Atmosphäre, die Farbe, den Rhythmus eines Raums, die Dichte und die Temperatur der Körper darin und wie sie sich zueinander verhalten. [...] Ein Künstlerroman, ein schwuler Coming-of-Age-Roman, ein Psychiatrieroman in einem? Wenn man so will. Vor allem ein Liebesroman. Eine heftige Liebeserklärung – das Pathos muss hier sein – an das Leben und an die Literatur.»
Christine Lötscher, Laudatio zum Anerkennungsbeitrag Literatur 2023, Fachstelle Kultur des Kantons Zürich
«Schon die Form packt, der durchgehende Appellativ ist Selbstreflexion der Erzählfigur zugleich wie auch direkte Ansprache der Lesenden. [...] Auf atemlos manische Strecken fast ohne Punkt und Komma folgt auch sprachlich überformt die Schwerfälligkeit der Depression, die Froehling in einem bezwingenden Bild als ‹schwarzen Hund› beschreibt. [...] Manches verbindet Dürrst mit dem Autor Froehling, die bipolare Störung, die Städte, in denen er sich bewegt. Daraus bezieht der Roman sehr viel Konkretion, und auch satirisches Vergnügen, zum Beispiel in seinen Beschreibungen des Kunstbetriebs oder biederer schwuler Häuslichkeit. [...] Beeindruckend ist, wie er aus der Anschauung die Fiktion destilliert, die Schilderungen queeren Alltags und einer zeitgenössischen Sinnsuche, in einer Sprache, die ihre Schönheit aus der Reduktion bezieht, der knappen Präzision der Worte und der Triftigkeit der Bilder.»
Andreas Klaeui, Theater heute
«Ein Roman wie ein Schnellzug.»
Gretta Bott, Kulturzueri.ch
«Simon Froehling erzählt in einem atemberaubenden Tempo und zugleich in einer berührenden und zärtlichen Sprache. ‹Dürrst› – ein packendes und geradezu rauschhaftes Lese-Erlebnis.»
Georg Seiler, XTRA!
«‹Dürrst› ist ein starkes Stück: Durchgehend in der ‹Du›-Perspektive erzählt der Text Lebensphasen des mittlerweile fast 40-Jährigen in der Rückblende, aber nicht chronologisch. Hochs und Tiefs sind ineinander geschnitten. Harten Beschreibungen aus der Szene und aus der Psychiatrie stehen in diesem Roman poetische Bilder und feinfühlige Freundschaften gegenüber. Das Getriebensein – einmal von unbändiger Lust, dann wieder von bleierner Schwere – entwickelt sich immer mehr zum Strudel, der nicht nur die Hauptfigur, sondern auch die Lesenden mitzieht.»
Eva Bachmann, Saiten
«Dieses Buch ist formal wie inhaltlich bemerkenswert. [...] Simon Froehling ist sich sehr bewusst, dass Vergangenheit und Gegenwart untrennbar verbunden sind, weil sie fortwährend ineinander hineinwirken. Demzufolge erteilt er klassischen Chronologien und linearen Zeitverläufen in seinem Roman eine klare Absage. ‹Dürrst› verwischt die Grenzen zwischen dem Damals und dem Heute, zwischen Kindheit, Jugend und Erwachsenenleben, und amalgamiert sämtliche Zeitebenen zu einer Einheit. Dieses Spiel mit der Temporalität ist meisterhaft umgesetzt und legt Gedanken an queertheoretische Diskussionen hinsichtlich einer queeren Zeitlichkeit nahe, die losgelöst von Reproduktion und Vererbung die Linearität als Norm infrage stellt. Gleichzeitig spiegelt es konsequent die mentalen Zustände des Protagonisten wider. [...] Widersprüche werden selten aufgeklärt. Vielmehr ist es gerade die Spannung, die zwischen ihnen entsteht, die ‹Dürrst› seinen unverwechselbaren Rhythmus gibt. Bei alledem erweist sich Froehling wie sein Protagonist als Meister der Raumkonstruktion. Ob ein Spitalzimmer, die elterliche Villa, Dürrsts Atelier oder die Hausbesetzer-WG, stets erschafft der Autor dichte, greifbare Räume – allesamt mit viel Platz fürs Ungesagte, das mal erdrückend wirkt, dann wieder unverhoffte Freiheit spendet. So ist ‹Dürrst› ein gleichermaßen dunkel funkelnder wie gleißend heller Trip, [...] der uns mit einem umwerfenden Protagonisten beschenk.
Tobias Schiller, sissy.de
«Simon Froehling ist eine eindringliche Stimme der heutigen Schweizer Literatur. Und dies nicht erst seit seiner Nominierung zum Schweizer Buchpreis 2022 für seinen zweiten Roman, ‹Dürrst›. Sein Schreiben zeugt von der brisanten Kombination einer ausgeprägten Sensibilität und eines schonungslosen Formulierens und Erzählens»
Viviane Egli, orte
«Simon Froehling findet beeindruckend poetische Bilder für einen Zustand von Schutzlosigkeit und Verletzbarkeit.»
Annette Hoffmann, Badische Zeitung
«Froehling schildert Dürrsts innere Vorgänge mit Sinnbildern und Beispielen so nachvollziehbar, dass allen Lesenden ein Zugang gewährt wird – einer, der berührt und erschüttert.»
Zoé Richardet, Tages-Anzeiger
«Simon Froehlings zweiter Roman nach ‹Lange Nächte Tag› ist eine buchgewordene Performance, der Schrei einer Generation, die alle Muster ablegen will, die nicht bereit ist, sich all jenen Zwängen zu beugen, die die Generationen zuvor als Selbstverständlichkeit hinnahmen. Aber vielleicht ist ‹Dürrst› auch das Manifest einer Generation, die angesichts der Fülle an Eingebrocktem einfach nur die Nase voll hat.»
Gallus Frei-Tomic, Literaturblatt.ch
Der Autor hatte 2010 mit seinem fiebrigen Debüt ‹Lange Nächte Tag› für Furore gesorgt; der Roman fing das Lebensgefühl von jungen Schwulen in den Nullerjahren ein im Spannungsverhältnis zwischen Casual Sex und bedingungsloser Liebe. Autor Froehling ist zudem ein toller Stückeschreiber. So sind etwa ‹Mashup› und ‹Feindmaterie› in der Berliner Schaubühne aufgeführt worden. Momentan arbeitet er im Tanzhaus Zürich als Dramaturg. [...] Autor Froehling gelingt es, der Krankheit Bipolare Störung [...] eine würdige Sichtbarkeit zu geben.
Angelo Algieri, Der Freitag
«Für ‹Dürrst› greift Froehling zu einem raffinierten Trick: Anstatt seine Romanfigur in der Ich-Form erzählen zu lassen, wählt er die Du-Form. [...] Er nutzt dieses Stilmittel gekonnt, um die Leserschaft mit auf die Reise seines Protagonisten zu nehmen. [...] ‹Dürrst› ist sowohl stilistisch als auch inhaltlich ein sehr modernes Buch. Froehling spielt mit der Sprache genauso meisterlich wie mit dem roten Faden, der die Leserschaft behände durch die Seiten führt und das ganze Buch zu einem Page-Turner macht.»
Michel Bossart, Die Ostschweiz
«Es ist kein einfaches Buch; die Lektüre schmerzt manchmal. Und trotzdem ist es auch ein zärtliches Buch.»
Kaa Linder, Neujahrsgespräch, SRF 1, Regionaljournal Zürich Schaffhausen
«Die Ausschnitte aus dem Buch veranschaulichen sehr plastisch die Extreme, die Dürrst unter anderem wegen seiner bipolaren Störung durchmacht. Mit viel Feingefühl und mitunter subtilem Humor beschreibt Froehling Dürrsts schwankende Innenwelt.»
Nadia Kistler, Schweizer Buchjahr, Solothurner Literaturtage 2023
«Rückblenden und Erinnerungen springen in die Vergangenheit und eine gebrochene Gegenwart erzählt, wie der Enddreissiger Dürrst sein Comeback als Konzeptkünstler plant und sich in Paul verliebt. [...] Durch die Komplexität wirkt der Roman sehr kunstvoll, ziseliert und schön. [...] Das alles zielt auf eine Poetik der Räume und Oberflächen, auf das Flüchtige latenter Tiefen und auf Roland Barthes’ ‹Punctum› der Fotografie. Stimmig wird dadurch auch die Distanzierungstechnik des Romans, konsequent in der Du-Form zu erzählen. [...] Dürrst entpuppt sich als eine ziemlich präzise und hellsichtige Auseinandersetzung mit Baldwins Leitmotiven, aktualisiert dessen Stoff und entwickelt ihn weiter für die gegenwärtigen Diskurse um Queerness und Homosexualität. [...] Und so macht es schliesslich Freude, diesen Roman auf der Liste des Schweizer Buchpreises zu sehen!»
Severin Lanfranconi, Schweizer Buchjahr 2022
«Schonungslos intim ist ‹Dürrst›, der zweite Roman von Simon Froehling. [...] In rasch geschnittenen Wechseln zwischen Gegenwart und dem, was zurückliegt, entsteht der Abriss einer Biografie. [...] Am Beginn und Ende des Romans ist die Hoffnung auf Liebe und einen Wiederanfang in der Kunst. ‹Dürrst› knüpft an Fritz Zorns ‹Mars› an, verneigt sich aber auch vor der schwulen Autofiktion eines Édouard Louis und der Prosa James Baldwins.»
Susanne Leuenberger, Berner Kulturagenda
«Froehling zeichnet diesen ambivalenten Protagonisten geschickt: als einen, der Therapien und haltlose Introspektion schon so lange gewohnt ist, ständig dem eigenen Denen und Verhalten auf der Spur ist – und sich doch wieder entzieht, auch den Leser:innen. Der ganze Roman in der zweiten Person Singular ist eine Erzählung an sich selbst – von falschen Fährten und Täuschungen durchzogen. Ob man sich wirklich selber finden kann, soll oder will, das wird hier radikal hinterfragt.»
Alice Galizia, wobei – Das Magazin der WOZ
«Mit diesem Roman ist Simon Froehling ein grosser Wurf gelungen. [...] Ein heftiger Roman, der im Kern ein Künstlerroman und ein Coming-of-Age-Roman ist, aber auch ein grosses Buch über Freundschaft, Dating und schwule Community, sogar eine Satire – und ja, auch eine präzise Studie über eine manisch-depressive Erkrankung. [...] Grossartig, wie Froehling das gehetzte Lebensgefühl in einen manischen Schreibfluss übersetzt: Detailverliebte Beschreibungspräzision, atemlose Satzkaskaden, hektische Handlungsschübe, rauschhafte Dichte des Erlebten – ein Sog des immer drängenderen Irrsinns, in den Dürrst gerät. Ein beunruhigender und kunstvoll schöner Roman.»
Hansruedi Kugler, CH Media
«Simon Froehlings packender Roman ‹Dürrst› erzählt von einem jungen Mann in der Kunst- und Schwulenszene. Für die Abgründe bipolarer Störungen findet er eine dichterische Sprache. Froehling formuliert differenziert, aber explizit und heftig: Sein Buch ist nichts für schwache Nerven. Doch er findet eine adäquate Sprache für die Höllen, durch die Dürrst geht, und er kann auch ungemein zart schreiben.»
Manfred Papst, Bücher am Sonntag (NZZ am Sonntag) & NZZ magazin
«So berührend wie aussergewöhnlich. Eine literarische Perle – vom ersten bis zum letzten Satz.»
Wolfgang Bürgi, Display
«Ein exzessiver Roman über ein exzessives Leben. Andreas Durrer alias Dürrst leidet unter einer bipolaren Störung. Er blickt mit schonungsloser Ehrlichkeit auf sein eigenes Leben, das geprägt ist von Erfolgen als Künstler, flüchtigen Sexbekanntschaften und psychischen Abstürzen. In ungewohnter Du-Perspektive gibt ‹Dürrst› Einblicke in eine Krankheitsgeschichte und in die Lebensrealität eines schwulen Mannes. Die Sprache, die Simon Froehling dafür findet, ist heftig und seine Beobachtungen zuweilen brutal. Aber immer wieder blitzt in Dürrsts Leben unvermutet die Schönheit auf.»
Tim Felchlin, SRF Literatur
«Ein Literaturereignis. [Froehling] nimmt den Leser mit auf die Nachtfahrt durch eine bipolare Störung mit all ihren Hochs und Tiefs der Seele und schildert frei von Pathos, mit messerscharfer Präzision und grosser Sprachgewalt den Krieg, der im Innern seines Romanhelden Dürrst stattfindet.»
Isabella Seemann, Tagblatt der Stadt Zürich
«Du bist vom ersten Satz an gebannt. [...] Die Geschichte ist virtuos aufgebaut. Mit überraschenden Rückblenden und fesselnden Dialogen wirst du durch die Seiten gejagt. Selten liest du eine solche Dringlichkeit. [...] In jedem Buch gibt es eine Verbindung zwischen dem Text und dir, der Leser:in. Bei Simon Froehlings Roman wird diese Verbindung zu einer Beziehung. Es ist die Empathie, die du diesem Dürrst und seinen Freunden entgegenbringst, die es möglich macht, nicht die Unterschiede zu sehen, die uns trennen, sondern die Gemeinsamkeiten. Etwas Wunderbares, diese Empathie: Trotz scheinbar unüberbrückbaren Distanzen sind wir bereit, an den Höhen und Tiefen des anderen Anteil zu nehmen. Das hat dieser Roman mit dir gemacht. Die Jury gratuliert Simon Froehling zur Nomination und zu diesem grossartigen und mutigen Buch.»
Tanja Bhend, Jurorin, Laudatio zur Nominierung für den Schweizer Buchpreis 2022
«Furios, furchtlos, eindringlich: Lange haben wir auf den zweiten Roman von Simon Froehling gewartet, und es hat sich gelohnt! ‹Dürrst› ist eine mit kaum fasslicher Dringlichkeit erzählte Geschichte über eine bipolare Störung, über schwule Lebenswelten, Freundschaft und unbändigen Lebenswillen.»
Literaturhaus Zürich
«Simon Froehling reflektiert mit Dürrsts Stimme auf gewandte Art in inneren Monologen über Habitus und Zugehörigkeit zu sozialen Klassen, kulturelle Doppelmoral, die verheerenden Folgen von Männlichkeitsvorstellungen und die Diskrepanz zwischen Gesellschaftskritik durch Kunst und Kunst im Kapitalismus. All diese Feststellungen sind organisch in die Erzählung eingeflochten, sodass sie nie dogmatisch als Tirade daherkommen, sondern als gekonnt platzierte kluge Beobachtungen.»
Michaela Minder, Rezensöhnchen
«Dem Autor gelingt es, aus dem Steinbruch des eigenen Lebens Literatur zu machen, die mit ihrer heftigen, präzisen und schlichten Sprache zu einem eindrücklichen Roman über die Vielschichtigkeit der menschlichen Psyche wird, der ohne Pathos auskommt.»
Nora Zukker, Tages-Anzeiger
«Dürrst erzählt sich seine eigene Geschichte in der zweiten Person Singular, und die Distanz zu den Exzessen, Abgründen und Achterbahnfahrten, von denen erzählt wird, schmilzt in der Intensität des erinnerten Augenblicks. Darin liegt die Kraft und die Wucht dieses Romans. Ein paar wenige Pinselstriche und man spürt beim Lesen die Atmosphäre, die Farbe, den Rhythmus eines Raums, die Dichte und die Temperatur der Körper darin und wie sie sich zueinander verhalten. [...] Ein Künstlerroman, ein schwuler Coming-of-Age-Roman, ein Psychiatrieroman in einem? Wenn man so will. Vor allem ein Liebesroman. Eine heftige Liebeserklärung – das Pathos muss hier sein – an das Leben und an die Literatur.»
Christine Lötscher, Laudatio zum Anerkennungsbeitrag Literatur 2023, Fachstelle Kultur des Kantons Zürich
«Schon die Form packt, der durchgehende Appellativ ist Selbstreflexion der Erzählfigur zugleich wie auch direkte Ansprache der Lesenden. [...] Auf atemlos manische Strecken fast ohne Punkt und Komma folgt auch sprachlich überformt die Schwerfälligkeit der Depression, die Froehling in einem bezwingenden Bild als ‹schwarzen Hund› beschreibt. [...] Manches verbindet Dürrst mit dem Autor Froehling, die bipolare Störung, die Städte, in denen er sich bewegt. Daraus bezieht der Roman sehr viel Konkretion, und auch satirisches Vergnügen, zum Beispiel in seinen Beschreibungen des Kunstbetriebs oder biederer schwuler Häuslichkeit. [...] Beeindruckend ist, wie er aus der Anschauung die Fiktion destilliert, die Schilderungen queeren Alltags und einer zeitgenössischen Sinnsuche, in einer Sprache, die ihre Schönheit aus der Reduktion bezieht, der knappen Präzision der Worte und der Triftigkeit der Bilder.»
Andreas Klaeui, Theater heute
«Ein Roman wie ein Schnellzug.»
Gretta Bott, Kulturzueri.ch
«Simon Froehling erzählt in einem atemberaubenden Tempo und zugleich in einer berührenden und zärtlichen Sprache. ‹Dürrst› – ein packendes und geradezu rauschhaftes Lese-Erlebnis.»
Georg Seiler, XTRA!
«‹Dürrst› ist ein starkes Stück: Durchgehend in der ‹Du›-Perspektive erzählt der Text Lebensphasen des mittlerweile fast 40-Jährigen in der Rückblende, aber nicht chronologisch. Hochs und Tiefs sind ineinander geschnitten. Harten Beschreibungen aus der Szene und aus der Psychiatrie stehen in diesem Roman poetische Bilder und feinfühlige Freundschaften gegenüber. Das Getriebensein – einmal von unbändiger Lust, dann wieder von bleierner Schwere – entwickelt sich immer mehr zum Strudel, der nicht nur die Hauptfigur, sondern auch die Lesenden mitzieht.»
Eva Bachmann, Saiten
«Dieses Buch ist formal wie inhaltlich bemerkenswert. [...] Simon Froehling ist sich sehr bewusst, dass Vergangenheit und Gegenwart untrennbar verbunden sind, weil sie fortwährend ineinander hineinwirken. Demzufolge erteilt er klassischen Chronologien und linearen Zeitverläufen in seinem Roman eine klare Absage. ‹Dürrst› verwischt die Grenzen zwischen dem Damals und dem Heute, zwischen Kindheit, Jugend und Erwachsenenleben, und amalgamiert sämtliche Zeitebenen zu einer Einheit. Dieses Spiel mit der Temporalität ist meisterhaft umgesetzt und legt Gedanken an queertheoretische Diskussionen hinsichtlich einer queeren Zeitlichkeit nahe, die losgelöst von Reproduktion und Vererbung die Linearität als Norm infrage stellt. Gleichzeitig spiegelt es konsequent die mentalen Zustände des Protagonisten wider. [...] Widersprüche werden selten aufgeklärt. Vielmehr ist es gerade die Spannung, die zwischen ihnen entsteht, die ‹Dürrst› seinen unverwechselbaren Rhythmus gibt. Bei alledem erweist sich Froehling wie sein Protagonist als Meister der Raumkonstruktion. Ob ein Spitalzimmer, die elterliche Villa, Dürrsts Atelier oder die Hausbesetzer-WG, stets erschafft der Autor dichte, greifbare Räume – allesamt mit viel Platz fürs Ungesagte, das mal erdrückend wirkt, dann wieder unverhoffte Freiheit spendet. So ist ‹Dürrst› ein gleichermaßen dunkel funkelnder wie gleißend heller Trip, [...] der uns mit einem umwerfenden Protagonisten beschenk.
Tobias Schiller, sissy.de
«Simon Froehling ist eine eindringliche Stimme der heutigen Schweizer Literatur. Und dies nicht erst seit seiner Nominierung zum Schweizer Buchpreis 2022 für seinen zweiten Roman, ‹Dürrst›. Sein Schreiben zeugt von der brisanten Kombination einer ausgeprägten Sensibilität und eines schonungslosen Formulierens und Erzählens»
Viviane Egli, orte
«Simon Froehling findet beeindruckend poetische Bilder für einen Zustand von Schutzlosigkeit und Verletzbarkeit.»
Annette Hoffmann, Badische Zeitung
«Froehling schildert Dürrsts innere Vorgänge mit Sinnbildern und Beispielen so nachvollziehbar, dass allen Lesenden ein Zugang gewährt wird – einer, der berührt und erschüttert.»
Zoé Richardet, Tages-Anzeiger
«Simon Froehlings zweiter Roman nach ‹Lange Nächte Tag› ist eine buchgewordene Performance, der Schrei einer Generation, die alle Muster ablegen will, die nicht bereit ist, sich all jenen Zwängen zu beugen, die die Generationen zuvor als Selbstverständlichkeit hinnahmen. Aber vielleicht ist ‹Dürrst› auch das Manifest einer Generation, die angesichts der Fülle an Eingebrocktem einfach nur die Nase voll hat.»
Gallus Frei-Tomic, Literaturblatt.ch
Der Autor hatte 2010 mit seinem fiebrigen Debüt ‹Lange Nächte Tag› für Furore gesorgt; der Roman fing das Lebensgefühl von jungen Schwulen in den Nullerjahren ein im Spannungsverhältnis zwischen Casual Sex und bedingungsloser Liebe. Autor Froehling ist zudem ein toller Stückeschreiber. So sind etwa ‹Mashup› und ‹Feindmaterie› in der Berliner Schaubühne aufgeführt worden. Momentan arbeitet er im Tanzhaus Zürich als Dramaturg. [...] Autor Froehling gelingt es, der Krankheit Bipolare Störung [...] eine würdige Sichtbarkeit zu geben.
Angelo Algieri, Der Freitag
«Für ‹Dürrst› greift Froehling zu einem raffinierten Trick: Anstatt seine Romanfigur in der Ich-Form erzählen zu lassen, wählt er die Du-Form. [...] Er nutzt dieses Stilmittel gekonnt, um die Leserschaft mit auf die Reise seines Protagonisten zu nehmen. [...] ‹Dürrst› ist sowohl stilistisch als auch inhaltlich ein sehr modernes Buch. Froehling spielt mit der Sprache genauso meisterlich wie mit dem roten Faden, der die Leserschaft behände durch die Seiten führt und das ganze Buch zu einem Page-Turner macht.»
Michel Bossart, Die Ostschweiz
«Es ist kein einfaches Buch; die Lektüre schmerzt manchmal. Und trotzdem ist es auch ein zärtliches Buch.»
Kaa Linder, Neujahrsgespräch, SRF 1, Regionaljournal Zürich Schaffhausen
«Die Ausschnitte aus dem Buch veranschaulichen sehr plastisch die Extreme, die Dürrst unter anderem wegen seiner bipolaren Störung durchmacht. Mit viel Feingefühl und mitunter subtilem Humor beschreibt Froehling Dürrsts schwankende Innenwelt.»
Nadia Kistler, Schweizer Buchjahr, Solothurner Literaturtage 2023
«Rückblenden und Erinnerungen springen in die Vergangenheit und eine gebrochene Gegenwart erzählt, wie der Enddreissiger Dürrst sein Comeback als Konzeptkünstler plant und sich in Paul verliebt. [...] Durch die Komplexität wirkt der Roman sehr kunstvoll, ziseliert und schön. [...] Das alles zielt auf eine Poetik der Räume und Oberflächen, auf das Flüchtige latenter Tiefen und auf Roland Barthes’ ‹Punctum› der Fotografie. Stimmig wird dadurch auch die Distanzierungstechnik des Romans, konsequent in der Du-Form zu erzählen. [...] Dürrst entpuppt sich als eine ziemlich präzise und hellsichtige Auseinandersetzung mit Baldwins Leitmotiven, aktualisiert dessen Stoff und entwickelt ihn weiter für die gegenwärtigen Diskurse um Queerness und Homosexualität. [...] Und so macht es schliesslich Freude, diesen Roman auf der Liste des Schweizer Buchpreises zu sehen!»
Severin Lanfranconi, Schweizer Buchjahr 2022
«Schonungslos intim ist ‹Dürrst›, der zweite Roman von Simon Froehling. [...] In rasch geschnittenen Wechseln zwischen Gegenwart und dem, was zurückliegt, entsteht der Abriss einer Biografie. [...] Am Beginn und Ende des Romans ist die Hoffnung auf Liebe und einen Wiederanfang in der Kunst. ‹Dürrst› knüpft an Fritz Zorns ‹Mars› an, verneigt sich aber auch vor der schwulen Autofiktion eines Édouard Louis und der Prosa James Baldwins.»
Susanne Leuenberger, Berner Kulturagenda
«Froehling zeichnet diesen ambivalenten Protagonisten geschickt: als einen, der Therapien und haltlose Introspektion schon so lange gewohnt ist, ständig dem eigenen Denen und Verhalten auf der Spur ist – und sich doch wieder entzieht, auch den Leser:innen. Der ganze Roman in der zweiten Person Singular ist eine Erzählung an sich selbst – von falschen Fährten und Täuschungen durchzogen. Ob man sich wirklich selber finden kann, soll oder will, das wird hier radikal hinterfragt.»
Alice Galizia, wobei – Das Magazin der WOZ