«Lange Nächte Tag»
Roman, Bilgerverlag, Zürich, 2010 196 Seiten, gebunden ISBN 978-3-03762-009-0 Kulturpreis Network – Gay Leadership 2014 |
MEDIENSTIMMEN
«Für alle Register findet Froehling die passenden Worte, sachlich präzis, eindringlich und hart gefügt wie im Titel.»
Daniel Rothenbühler, Viceversa 5 – Jahrbuch der Schweizer Literaturen
«Eine berührend beklemmende Liebesgeschichte.»
Jennifer Khakshouri, DRS 2
«Froehling ist mit diesem Roman ein furioser Wurf gelungen, der für Diskussionszündstoff sorgen wird!»
Angelo Algieri, Die Berliner Literaturkritik
«Das literarische Wunder aus der Schweiz.»
DU&ICH
«In LANGE NÄCHTE TAG findet Simon Froehling im Besonderen das Universelle, im Brutalen das Zärtliche. Ein Debüt also, das wie die beste Literatur einer Liebkosung und einem Schlag in die Magengrube gleicht.»
Booksaregayasfuck.de
«Es zieht einem mit analytischem Sog in diesen Liebesroman. Immer klarer werden die Geschichten, immer unklarer, ambivalenter und komplexer das Geschehen. Das Erzählen des Geschehenen, muss man sagen. Denn über allem steht auch die skeptische Frage: Was geschieht, wenn wir anfangen, uns Geschichten zu erzählen? Wie kann ich heute überhaupt noch eine Geschichte erzählen? [...] Es sind Leute von heute, die Froehlings Texte bevölkern, was sie umtreibt, sind die Fragen der Zeit. Grosse Fragen, grosse Sehnsüchte – aber keine Pathetik. Simon Froehlings Sprache lässt sich von ihren Themen nicht sprengen. Es ist eine kunstvoll rhythmisierte, nahezu ins lyrische überformte, dabei ganz schlichte Sprache. Sie speist sich aus urbanen Gegenwarten; wie auch der trockene Witz der Texte, in LANGE NÄCHTE TAG etwa in der umwerfenden Yoga-Szene. Es gibt die aussertextuelle Verankerung (man darf sich einen urbanen Raum zwischen Zürich und Berlin vorstellen, in LANGE NÄCHTE TAG wird man die eine oder andere Zürcher Location wiedererkennen) – doch erschöpft sich das Interesse nicht darin. Nicht ums Abbild geht es in seinen Texten, sondern ums Zeichen. Es wäre manches zu sagen über Froehlings Liebesroman. Über Körperlichkeiten. [...] Über Wiederholung und Verknappung, die Fokussierung in der Redundanz, minimale Verschiebungen, die neue Inhaltsräume öffnen: Immer scheint Froehlings lakonische Sprache auf der Suche nach der maximalen Reduktion; und meist ist dies knappe Reden auch ein Aneinandervorbeireden, Zeichen für eine durchgängige Kommunikationsunfähigkeit, unter der Simon Froehlings Figuren leiden und an der sie zugrunde gehen. Alle reden aneinander vorbei; alle verpassen sich.»
Andreas Klaeui, THEATERheute
«Beeindruckend!»
Clà Riatsch, Il Tavulin litterar, Radio Rumantsch
«Beifall für ein großes Debüt: Der Erstlingsroman des vor allem als Theaterautor bekannten Schweizers verwirrt und irritiert, weckt Empörung, verletzt, macht traurig und lässt doch hoffen. LANGE NÄCHTE TAG ist ein Liebesroman, der die Gefühlswelt zweier Liebender in einer Collage aus Worten wiedergibt, deren Zusammensetzung dem Leser nicht immer verständlich ist. Doch gerade dieser Wechsel zwischen Verständnis und Unverständnis dieser zu einem Gesamtwerk zusammengeklebten berührenden, brutalen, anklagenden und zärtlichen Schnipseln fängt die Bedeutung von Liebe ein. Am Ende des Romans blickt der Leser von seinem Buch auf und möchte applaudieren.»
Jelena Vasiljevic, mokant.at
«Jirka hat Aids. Gleich nachdem Patrick ihn kennengelernt hat, kommt der Befund und bringt Patrick zum nachdenken: über den Spagat der Großstadtschwulenszene zwischen Freizügigkeit und Verletzlichkeit, über sein Coming-out auf dem Land und den Unfall seiner Schwester. Das klingt ein wenig befindlich – bis man von Froehlings sensible Schilderungen aufgesogen wird.»
Inge Kutter, ZEIT Campus
«Ein ausgezeichnetes Buch. Eine wunderbare Bildsprache, mit deren Hilfe AIDS ein anderes, ein konkretes Gesicht bekommt.»
Holger Doetsch, suite101.de
«Das Romandebüt des Schweizer-Australiers Simon Froehling, der sich bereits als Dramatiker einen Namen gemacht hat, trägt die Untertitelung ›Ein Liebesroman‹. Eine Untertitelung, die allen Lesern zur Genüge bekannt ist, auf Brigitte Ärztebücher ebenso zutrifft wie auf Anna Karenina. Und trotz der Übersättigung dieses Begriffes schafft es Froehling ohne unnötiges Beiwerk oder Verzierungen auszukommen. Er erzählt einfach die Geschichte zweier Männer und ihrer Liebe. Und alles was dazwischen liegt und das ist hier verdammt viel: Drogen, eine Sexparty und die Ansteckung mit HIV. Diese drei Buchstaben werfen den Protagonisten Patrick und den gerade erst in sein Leben getreten Jirka kräftig aus den Bahnen und sie müssen ihre Vorstellungen von Beziehung neu definieren. Froehling beschreibt die Ängste, die Wut und Verzweiflung der beiden jungen Männer, aber vor allem auch ihren Drang nach Nähe, das Bedürfnis zum Miteinander, auf so schmerzliche Art und Weise, dass einem der Atem stockt. Fünf Sterne.»
Thomas Schwentenwein, NAME IT
«LANGE NÄCHTE TAG erzählt in zurückhaltendem Ton von einer Amour fou unter Männern, von Aids und Darkrooms. Literarische Glanzlichter gelingen dem Autor, wenn sich sein Ich-Erzähler an die Kindheit erinnert. [...] Froehling verzichtet auf Begründungen, er skizziert bruchstückhaft das Leben zweier Schwuler, die manchmal zart, manchmal brutal umeinander ringen. Nähe und Distanz wechseln wie Angst und Zukunftseuphorie. [...] Über weite Strecken findet Froehling zu einem zurückhaltenden, leisen Ton; stark ist er in der genauen Schilderung einzelner Szenen – hier ist immer auch der Dramatiker am Werk. Besonders ausgeprägt ist dies in den collageartig eingefügten Kindheitserinnerungen und in den Rückblenden auf die nahe Vergangenheit. In wenigen Sätzen gelingt es Froehling, die Familienverhältnisse seines Ich-Erzählers bildstark zu umreissen.»
Sandra Leis, Basler Zeitung BaZ
«Simon Froehling schildert die Ereignisse dieser wenigen Wochen, in denen Patrick und Jirka von einem übermächtigen Schicksal aneinandergekettet werden, in kurzen Szenen, die geschickt voraus- und zurückblenden und dem Leser immer nur allmählich Einblick gewähren in die Zusammenhänge der verschiedenen Ereignisse. So fügt sich nach und nach die Geschichte eines Wintermärchens zusammen, das erst eine Wendung zum schrecklichen Albtraum zu nehmen scheint und schliesslich in ein bitter-süsses, doch keineswegs kitschiges Ende mündet.»
Roman Bucheli, Neue Zürcher Zeitung NZZ
«Der Dramatiker Simon Froehling debütiert mit einem Aidsroman: einem packenden Dokument über Schwulensex und Liebe, die nach Leben schreit. [...] Der australisch-schweizerischer Doppelbürger mit Wohnsitz in Zürich und Berlin hat bislang vor allem als Theaterautor gewirkt. Nun debütiert der 32-Jährige mit dem Schwulenroman LANGE NÄCHTE TAG, der die Selbstfindung und Selbstauflösung zum Thema hat: Eros und Thanatos – Liebe und Tod. Seinen Protagonisten Patrick lässt er dabei zwischen zwei Erzählebenen des Erinnerns hin und her changieren, mit ein und demselben Ziel: Verstehen, weshalb es so weit kommen konnte. [...] Starke, realistische Szenen wechseln mit reflexiven Momenten und Wunschfantasien.»
Anna Wegelin, Die Wochenzeitung WoZ
«Simon Froehlings literarisches Debüt spielt zwar sehr explizit in der Homosexuellenszene – ist dabei jedoch eindeutig mehr als ein ›Szeneroman‹, da es mit feiner Symbolik von universellen seelischen und sexuellen Traumata erzählt. Ein gelungener Erstling. [...] Besonders gut hat Froehling das ›Vorgestellte‹, von dem (Orhan) Pamuk spricht, da in eine kohärente Form gegossen, wo sich Vergangenheit und Gegenwart in Rückblenden durchdringen. LANGE NÄCHTE TAG ist ein existenzialistisches Kammerspiel für zwei, grenzt an eine Parabel. Nicht zufällig hat Froehling den schönen Satz ›Herein, ich habe mich aufgehängt‹ aus Albert Camus’ ›Die Pest‹ seinem Buch als Widmung vorangestellt. [...] Wie bei [Alan] Hollinghurst, wo Schönheit und Verderbtheit spiegelbildlich nebeneinander stehen, macht der Kontrast von Zärtlichkeit und Brutalität die Anziehungskraft von LANGE NÄCHTE TAG aus. Und Froehlings suggestive Sprache treibt den spannenden Plot voran.»
Ingo Arend, Kulturmagazin TITEL
«Wie Simon Froehling dieses Chaos in Patricks Kopf beschreibt, das hat mich wirklich sehr bewegt. [...] HIV ist ja immer noch nicht heilbar und Simon Froehling beschreibt hier sehr realistisch, wie sich auch die Gespräche der Beiden ändern und dadurch natürlich auch ihre Beziehung. [...] Vergessen oder Verdrängen, das geht hier wirklich überhaupt nicht. [...] Es ist ein sehr wichtiges Thema und klischeehaft wird es auch deshalb nicht, weil Froehling eben sehr treffend die Schwulenszene in Zürich beschreibt, ohne in seinem Buch ein moralisches Urteil zu fällen. [...] Der Titel LANGE NÄCHTE TAG trifft sehr gut diese Parallelwelten, in denen viele Schwule unterwegs sind, auch hier im Buch Patrick und Jirka. [...] Diese schwule Liebe wird sehr intensiv beschrieben, und trotzdem finde ich geht es in diesem Buch auch um etwas ganz universelles – egal ob jetzt Homo oder Hetero, Froehling zeigt einfach, wie unterschiedlich Menschen lieben und dass sie vor allem eins wollen: glücklich sein. Ganz egal auf welchem Weg sie dieses Ziel auch erreichen mögen.»
Boris Kullick, Radio Eins (RBB)
«Froehlings Erstling ist ein Buch zum Weiterverschenken, zum Wiederlesen. Geschickt verknüpft er die Handlungsstränge, wechselnd fliessend zwischen Vergangenem und Erhofften, legt Schichten und Sehnsüchte frei. Wir tauchen ein in die urbane Schwulenszene und erkennen uns, ob Homo oder Hetero gleichwohl. Er seziert die Angstlust und führt uns hingab in die geahnten Untiefen des Daseins. Die Sprache ist manchmal musikalisch, manchmal knapp, manchmal bildlich. Hier erkennen wir den Dramatiker, der Froehling auch ist.»
Brigitta Paulina Javurek, aids.ch
«Die Schweizer Gegenwartsliteratur ist sehr vielfältig und vital. Von den Klassikern der Peter-Bichsel-Generation über die Peter-Stamm- und Ruth-Schweikert-Generation bis hin zu jungen Autoren wie Simon Froehling und Isabelle Stamm wird thematisch und stilsicher sehr vielfältig geschrieben.»
Hardy Ruoss, Zürichsee-Zeitung
»Gerade hat ihm sein neuer Freund gestanden: Ich habe mich bei einem One-Night-Stand mit HIV infiziert. Die Rosa-rote Brille ist auf einen Schlag zerschmettert, die Beziehung steht auf der Kippe. Werden es die beiden schaffen, trotzdem wieder zueinander zu finden? Brutal und zärtlich zugleich ist der Debütroman des jungen Schweizer Autors Simon Froehling. LANGE NÄCHTE TAG erzählt davon, wie nahe Liebe, Hass und Selbstverachtung beieinander liegen können.»
radioeins.de
«Patrick und Jirka sind um die 30, als sie sich kennenlernen. Nach einer gemeinsamen Yogastunde verbringen sie ihre erste Nacht miteinander. [...] Vieles in diesem Text kreist um diese Nacht, welche die beiden aneinander binden wird: In der Patrick sich davonstiehlt. [...] Später steht die Ansteckung von Patrick durch Jirka im Raum. Damit ist das Feld jener Handlung abgesteckt, welche sich beständig und als innerer Zusammenhalt durch den Text zieht. Von dieser Ebene aus operiert Simon Froehling mittels kurzer Passagen, harter Schnitte, changiert in Sprache, Erzählperspektive und Zeit. [...] LANGE NÄCHTE TAG ist kein Buch über Aids; ein wenig, könnte man sogar meinen, habe diese Krankheit von ihrem einstigen Schrecken verloren. [...] LANGE NÄCHTE TAG ist aber auch kein Buch über die Liebe, selbst wenn der Untertitel das behauptet, denn es ist dieses komplizierte Konstrukt aus Krankheit und vermeintlicher Schuld, das Patrick und Jirka zusammenhält: Liebe ist es nicht. Aber es ist ein gutes Buch, eines über Sehnsucht, Einsamkeit, Distanz, über Krankheit und Körperintegrität, die Zerstörung von Schönheit; vielleicht auch über den Tod, das Loslassen-Können und der damit verbundenen Angst vor Verlust.»
Jürgen Lagger, Die Presse
«Ein aussergewöhnliches Buch erzählt eine aussergewöhnliche Liebesgeschichte. Patrick und Jirka, beide um die dreissig, sitzen sich beim Yoga erstmals gegenüber [...] und liegen kurz darauf zusammen im Bett. Was als einmaliger Sex beginnt, entwickelt sich in rasantem Tempo zu einer Liebesbeziehung, welche bald von Jirkas positivem HIV-Befund, der Angst und Wut, Patrick könne sich ebenfalls angesteckt haben, begleitet und überschattet wird. Auf sehr geschickte Art und Weise werden die wenigen Wochen der Beziehung aus der Perspektive Patricks erzählt und die verschiedenen Erzählstränge im Verlauf des Romans zu einem Ganzen zusammen gefügt. Dabei wechseln sich einfühlsame und zärtliche mit brutalen und kaltblütigen Beschreibungen und Begegnungen ab. Diese Kontraste lassen erschauern und gleichzeitig mitfühlen, sie halten dem Leben einen Spiegel vor. [...] Es ist nicht nur ein schweres, erschütterndes Buch. Neben beinahe kitschigen Szenen – wie wenn Patrick nach dem ersten Sex mit dem Zuckerstreuer ein ‹Danke‹ auf den Tisch schreibt – gibt es auch viele lustige Szenen mit Schweizer Lokalkolorit, beispielsweise die Beschreibungen des Zusammenlebens in einem Miethaus. Es fehlt auch nicht an der Anspielung auf die Waschküchenordnung, welche seit Hugo Loetscher und dessen Waschküchenschlüssel zum schweizerischen Literaturstoff dazu gehört. Nur ist sie bei Froehling von dessen Protagonisten mit einer Gegennotiz ‹eigenmächtig dereguliert‹ worden. Dem 1978 geborenen Simon Froehling ist mit LANGE NÄCHTE TAG ein hervorragendes Romandebüt gelungen. Besonders die Erzählhaltung- und Struktur sind schlicht genial. [...] Froehling hat bereits als Theaterautor auf sich aufmerksam gemacht und ist dafür schon mit verschiedenen Preisen ausgezeichnet worden. Weitere Auszeichnungen und viel Anerkennung sind ihm für das vorliegende Werk verdienterweise gewiss.»
Regula Portillo, rezensionen.ch
«Die Liebe hier ist eine grosse Liebe, sie schlägt ein auf eine todernste Art und Weise. Es ist ein sehr existentialistisches Buch, und dieses Existentialistische, das hat mich sehr überzeugt an diesem Roman. Hier merkt man, wie die Welten auch sprachlich aufeinander prallen.»
Hardy Ruoss, Reflexe, DRS 2
«Bislang machte der schweizerisch-australische Doppelbürger Simon Froehling vor allem als Theaterautor von sich reden. Jetzt legt er sein Romandebüt vor, und das kann sich wahrlich sehen lassen. Patrick verbringt eine Nacht mit Jirka, ist fasziniert, will trotzdem am liebsten gleich wieder flüchten, kehrt dann aber doch zu diesem mysteriösen Mann zurück. Und schliesslich kommt der Schock: Jirka ist HIV-positiv. Patrick jedoch nicht. Erleichtert ist er darüber allerdings nicht. Im Gegenteil, er lässt sich zu verhängnisvollen Aktionen hinreissen.»
Der Tagesspiegel & Zitty Berlin
«LANGE NÄCHTE TAG ist ein Roman mit Tiefgang. In Rückblenden erzählt Patrick von den ersten Wochen der Beziehung mit Jirka, von der zerbrochenen Ehe seiner Eltern, seinem Coming-out, seinem Ex und von seiner jung verstorbenen Schwester. Doch im Zentrum des Mosaiks bleibt der Geliebte, Jirka, und die Faszination, die von seiner zerbrechlichen Männlichkeit ausgeht. Und als ob der Erzähler seinen eigenen Widerstreit zwischen Nähe und Distanz unterstreichen möchte, wechselt er oft zwischen der zweiten und dritten Person, wenn er von seinem Geliebten redet. [...] In seinem Buch schafft Froehling es mit Leichtigkeit, das Innenleben seiner Figuren zu sezieren und damit all die Konflikte und Ängste freizulegen, die den Ballast oder das ›Karma‹ einer Liebesbeziehung ausmachen. [...] Sein Buch stimmt zwar nachdenklich, doch seine sprachliche Frische und auch die Erotik verhindern, dass der Leser in zu viel Sinnhaftigkeit ermüdet.»
Reiner Narr, Siegessäule
«LANGE NÄCHTE TAG ist ein kunstvoll geschriebener Liebesroman, der mit Collage- und Rückblendetechnik aus der Ich-Perspektive Patricks eine Amourfou zwischen ihm und Jirka, beide um die 30, erzählt. [...] Froehlings Sprache ist, wie schon in seinen Theaterstücken, lakonisch, präzise und von hoher suggestiver Kraft in ihren Bildern. Gekonnt auch seine Dramaturgie, die dem Leser nur nach und nach die Zusammenhänge der einzelnen Ereignisse darlegt.»
Torsten Grund, Rosige Zeiten
«Simon Froehling ist ausgesprochen vielseitig. Er wurde bisher als Dramatiker ausgezeichnet und auch als Lyriker.»
drs2.ch
«HIV und AIDS in der Literatur: Ein Wunder. Die Geschichten sind auserzählt. Keiner will das immer Gleiche mehr lesen, das Material langweilt. Wirklich Neues ist seit Jahren nicht in Sicht, wenn es in der deutschsprachigen Literatur um HIV und Aids geht. Doch jetzt ist ein kleines Wunder geschehen. Ein Schweizer hat es erfunden. Simon Froehling (Jahrgang 1978) hat mit LANGE NÄCHTE TAG sein Debüt vorgelegt – ein umwerfendes! LANGE NÄCHTE TAG ist ein verdammt gutes, ein verdammt brutales, ein verdammt liebevolles Buch. Messerscharf legt Simon Froehling Gefühle frei. Man versteht – und auch wieder nicht; ist hin und her gerissen. Das geht nahe, wühlt auf, lässt ratlos zurück, gibt zu denken, fesselt, verunsichert … Lesen!»
Andreas Hergeth, DU&ICH
«Simon Froehling hat ein zeitgenössisches Romandebut vorgelegt, das nie schnelllebig ist. Ein brisantes Buch, das immer den richtigen Ton trifft – inhaltlich und sprachlich gleichermassen zart wie heftig.»
Tania Kummer, DRS 3
«Als Dramatiker ist Simon Froehling seit bald zehn Jahren auf Schweizer wie ausländischen Bühnen präsent. Nun legt er mit LANGE NÄCHTE TAG seinen ersten Roman vor – ein beachtliches Debüt. [...] Ein Patchwork voller Bilder: vom Land und von der Stadt, der schwulen Szene, dem schwulen Sex wie der schwulen Liebe . . . zarte Beobachtungen wechseln mit weniger zarten Handlungen. Froehling tut dies mit einer ausgesprochen rhythmisierten Sprache und mit schlichten Worten. Die aber geben der Geschichte Gewicht.»
Marco Guetg, Mittelland Zeitung & Aargauer Zeitung
«Unsentimental und präzis schreibt Froehling. [...] ‹Wir sind Schiffbrüchige‹: Das ist die gemeinsame Liebeslosung. So dramatisch diese letzte Konsequenz des Romans ist, so lakonisch ist, wie bereits in dem vorangegangenen knappen Dutzend Theaterstücken des Autors, Froehlings Sprache. Mit wenigen Strichen zeichnet sie Jirkas magere, ›fast zweidimensionale‹ Figur nach, ›deine Haut, unter der alles liegt wie gemeisselt, wie für Blinde ein Relief‹. Selbstverständlich und unvoyeuristisch schreibt Simon Froehling über Körper und Sex – keine Expedition in ›Feuchtgebiete‹, sondern eher karge Bergwanderungen. In die schwule Liebesgeschichte knüpft Froehling Jugenderinnerungen des Ich-Erzählers ein, in gewiefter Collagetechnik. [...] In deren Zentrum steht der abwesende Vater und der Tod der ›Grossen‹, Patricks älterer Schwester, die mit dem Töff verunfallt ist. Der Roman macht daraus zum Glück aber keine Pseudopsychologie, sondern lässt die ›Grosse‹ so poetisch wie beunruhigend durch Patricks Träume geistern. LANGE NÄCHTE TAG ist eine zugleich harte und zärtliche Annäherung an die Zürcher Schwulenszene und das Porträt einer Männerliebe unter dem schwarzen Stern von Aids.»
Peter Surber, St. Galler Tagblatt
«Ein grosser Debütroman.»
Volker Wuttke, gaybooks.de
«Der Roman gefällt über weite Strecken durch genaue Beobachtung und stilistische Zurückhaltung.»
Martin Ebel, Tages-Anzeiger
«Zwei Männer begegnen sich und verbringen eine erste Nacht miteinander. Eine ganz normale schwule Liebesgeschichte scheint sich auf den ersten Seiten von Simon Froehlings Romandebüt LANGE NÄCHTE TAG anzubahnen. Doch neben der Sehnsucht nach romantischer Zweisamkeit beherrscht die beiden auch die Lust auf selbstzerstörerischen Exzess. Ein Absturz in eine Nacht mit Drogen und Sexorgien hat fatale Folgen. Mit schlichter und präziser Sprache erzählt der 31-jährige Schweizer die packende Geschichte einer aus der Kontrolle geratenen Beziehung.»
Armin Ceric, Timm TV
«Grosse Fragen eindringlich beschrieben.»
Thierry Frochaux, P.S.
»Eine kleine, feine Novelle über den bedrohlichen Schatten der ›Plage‹ und über die Liebe, die jeden Schatten verschwinden lässt. Lesenswert.»
Andreas Marschner, MÄNNER
«Der Schweizer Autor Simon Froehling beweist mit seinem Romandebüt LANGE NÄCHTE TAG, dass es nicht nur wichtig, sondern auch spannend ist, über HIV zu schreiben. Ein sehr lesenswertes Buch.»
Peter Rehberg, m+
«Nähe und Distanz, der Wunsch nach der nicht mit dem Leben zu vereinbarenden Symbiose, das hilflose Entsetzen, das mit dieser Einsicht einhergeht, sind die einnehmenden Themen im Debütroman des Schweizer Dramatikers Simon Froehling.»
drs3.ch
«Für alle Register findet Froehling die passenden Worte, sachlich präzis, eindringlich und hart gefügt wie im Titel.»
Daniel Rothenbühler, Viceversa 5 – Jahrbuch der Schweizer Literaturen
«Eine berührend beklemmende Liebesgeschichte.»
Jennifer Khakshouri, DRS 2
«Froehling ist mit diesem Roman ein furioser Wurf gelungen, der für Diskussionszündstoff sorgen wird!»
Angelo Algieri, Die Berliner Literaturkritik
«Das literarische Wunder aus der Schweiz.»
DU&ICH
«In LANGE NÄCHTE TAG findet Simon Froehling im Besonderen das Universelle, im Brutalen das Zärtliche. Ein Debüt also, das wie die beste Literatur einer Liebkosung und einem Schlag in die Magengrube gleicht.»
Booksaregayasfuck.de
«Es zieht einem mit analytischem Sog in diesen Liebesroman. Immer klarer werden die Geschichten, immer unklarer, ambivalenter und komplexer das Geschehen. Das Erzählen des Geschehenen, muss man sagen. Denn über allem steht auch die skeptische Frage: Was geschieht, wenn wir anfangen, uns Geschichten zu erzählen? Wie kann ich heute überhaupt noch eine Geschichte erzählen? [...] Es sind Leute von heute, die Froehlings Texte bevölkern, was sie umtreibt, sind die Fragen der Zeit. Grosse Fragen, grosse Sehnsüchte – aber keine Pathetik. Simon Froehlings Sprache lässt sich von ihren Themen nicht sprengen. Es ist eine kunstvoll rhythmisierte, nahezu ins lyrische überformte, dabei ganz schlichte Sprache. Sie speist sich aus urbanen Gegenwarten; wie auch der trockene Witz der Texte, in LANGE NÄCHTE TAG etwa in der umwerfenden Yoga-Szene. Es gibt die aussertextuelle Verankerung (man darf sich einen urbanen Raum zwischen Zürich und Berlin vorstellen, in LANGE NÄCHTE TAG wird man die eine oder andere Zürcher Location wiedererkennen) – doch erschöpft sich das Interesse nicht darin. Nicht ums Abbild geht es in seinen Texten, sondern ums Zeichen. Es wäre manches zu sagen über Froehlings Liebesroman. Über Körperlichkeiten. [...] Über Wiederholung und Verknappung, die Fokussierung in der Redundanz, minimale Verschiebungen, die neue Inhaltsräume öffnen: Immer scheint Froehlings lakonische Sprache auf der Suche nach der maximalen Reduktion; und meist ist dies knappe Reden auch ein Aneinandervorbeireden, Zeichen für eine durchgängige Kommunikationsunfähigkeit, unter der Simon Froehlings Figuren leiden und an der sie zugrunde gehen. Alle reden aneinander vorbei; alle verpassen sich.»
Andreas Klaeui, THEATERheute
«Beeindruckend!»
Clà Riatsch, Il Tavulin litterar, Radio Rumantsch
«Beifall für ein großes Debüt: Der Erstlingsroman des vor allem als Theaterautor bekannten Schweizers verwirrt und irritiert, weckt Empörung, verletzt, macht traurig und lässt doch hoffen. LANGE NÄCHTE TAG ist ein Liebesroman, der die Gefühlswelt zweier Liebender in einer Collage aus Worten wiedergibt, deren Zusammensetzung dem Leser nicht immer verständlich ist. Doch gerade dieser Wechsel zwischen Verständnis und Unverständnis dieser zu einem Gesamtwerk zusammengeklebten berührenden, brutalen, anklagenden und zärtlichen Schnipseln fängt die Bedeutung von Liebe ein. Am Ende des Romans blickt der Leser von seinem Buch auf und möchte applaudieren.»
Jelena Vasiljevic, mokant.at
«Jirka hat Aids. Gleich nachdem Patrick ihn kennengelernt hat, kommt der Befund und bringt Patrick zum nachdenken: über den Spagat der Großstadtschwulenszene zwischen Freizügigkeit und Verletzlichkeit, über sein Coming-out auf dem Land und den Unfall seiner Schwester. Das klingt ein wenig befindlich – bis man von Froehlings sensible Schilderungen aufgesogen wird.»
Inge Kutter, ZEIT Campus
«Ein ausgezeichnetes Buch. Eine wunderbare Bildsprache, mit deren Hilfe AIDS ein anderes, ein konkretes Gesicht bekommt.»
Holger Doetsch, suite101.de
«Das Romandebüt des Schweizer-Australiers Simon Froehling, der sich bereits als Dramatiker einen Namen gemacht hat, trägt die Untertitelung ›Ein Liebesroman‹. Eine Untertitelung, die allen Lesern zur Genüge bekannt ist, auf Brigitte Ärztebücher ebenso zutrifft wie auf Anna Karenina. Und trotz der Übersättigung dieses Begriffes schafft es Froehling ohne unnötiges Beiwerk oder Verzierungen auszukommen. Er erzählt einfach die Geschichte zweier Männer und ihrer Liebe. Und alles was dazwischen liegt und das ist hier verdammt viel: Drogen, eine Sexparty und die Ansteckung mit HIV. Diese drei Buchstaben werfen den Protagonisten Patrick und den gerade erst in sein Leben getreten Jirka kräftig aus den Bahnen und sie müssen ihre Vorstellungen von Beziehung neu definieren. Froehling beschreibt die Ängste, die Wut und Verzweiflung der beiden jungen Männer, aber vor allem auch ihren Drang nach Nähe, das Bedürfnis zum Miteinander, auf so schmerzliche Art und Weise, dass einem der Atem stockt. Fünf Sterne.»
Thomas Schwentenwein, NAME IT
«LANGE NÄCHTE TAG erzählt in zurückhaltendem Ton von einer Amour fou unter Männern, von Aids und Darkrooms. Literarische Glanzlichter gelingen dem Autor, wenn sich sein Ich-Erzähler an die Kindheit erinnert. [...] Froehling verzichtet auf Begründungen, er skizziert bruchstückhaft das Leben zweier Schwuler, die manchmal zart, manchmal brutal umeinander ringen. Nähe und Distanz wechseln wie Angst und Zukunftseuphorie. [...] Über weite Strecken findet Froehling zu einem zurückhaltenden, leisen Ton; stark ist er in der genauen Schilderung einzelner Szenen – hier ist immer auch der Dramatiker am Werk. Besonders ausgeprägt ist dies in den collageartig eingefügten Kindheitserinnerungen und in den Rückblenden auf die nahe Vergangenheit. In wenigen Sätzen gelingt es Froehling, die Familienverhältnisse seines Ich-Erzählers bildstark zu umreissen.»
Sandra Leis, Basler Zeitung BaZ
«Simon Froehling schildert die Ereignisse dieser wenigen Wochen, in denen Patrick und Jirka von einem übermächtigen Schicksal aneinandergekettet werden, in kurzen Szenen, die geschickt voraus- und zurückblenden und dem Leser immer nur allmählich Einblick gewähren in die Zusammenhänge der verschiedenen Ereignisse. So fügt sich nach und nach die Geschichte eines Wintermärchens zusammen, das erst eine Wendung zum schrecklichen Albtraum zu nehmen scheint und schliesslich in ein bitter-süsses, doch keineswegs kitschiges Ende mündet.»
Roman Bucheli, Neue Zürcher Zeitung NZZ
«Der Dramatiker Simon Froehling debütiert mit einem Aidsroman: einem packenden Dokument über Schwulensex und Liebe, die nach Leben schreit. [...] Der australisch-schweizerischer Doppelbürger mit Wohnsitz in Zürich und Berlin hat bislang vor allem als Theaterautor gewirkt. Nun debütiert der 32-Jährige mit dem Schwulenroman LANGE NÄCHTE TAG, der die Selbstfindung und Selbstauflösung zum Thema hat: Eros und Thanatos – Liebe und Tod. Seinen Protagonisten Patrick lässt er dabei zwischen zwei Erzählebenen des Erinnerns hin und her changieren, mit ein und demselben Ziel: Verstehen, weshalb es so weit kommen konnte. [...] Starke, realistische Szenen wechseln mit reflexiven Momenten und Wunschfantasien.»
Anna Wegelin, Die Wochenzeitung WoZ
«Simon Froehlings literarisches Debüt spielt zwar sehr explizit in der Homosexuellenszene – ist dabei jedoch eindeutig mehr als ein ›Szeneroman‹, da es mit feiner Symbolik von universellen seelischen und sexuellen Traumata erzählt. Ein gelungener Erstling. [...] Besonders gut hat Froehling das ›Vorgestellte‹, von dem (Orhan) Pamuk spricht, da in eine kohärente Form gegossen, wo sich Vergangenheit und Gegenwart in Rückblenden durchdringen. LANGE NÄCHTE TAG ist ein existenzialistisches Kammerspiel für zwei, grenzt an eine Parabel. Nicht zufällig hat Froehling den schönen Satz ›Herein, ich habe mich aufgehängt‹ aus Albert Camus’ ›Die Pest‹ seinem Buch als Widmung vorangestellt. [...] Wie bei [Alan] Hollinghurst, wo Schönheit und Verderbtheit spiegelbildlich nebeneinander stehen, macht der Kontrast von Zärtlichkeit und Brutalität die Anziehungskraft von LANGE NÄCHTE TAG aus. Und Froehlings suggestive Sprache treibt den spannenden Plot voran.»
Ingo Arend, Kulturmagazin TITEL
«Wie Simon Froehling dieses Chaos in Patricks Kopf beschreibt, das hat mich wirklich sehr bewegt. [...] HIV ist ja immer noch nicht heilbar und Simon Froehling beschreibt hier sehr realistisch, wie sich auch die Gespräche der Beiden ändern und dadurch natürlich auch ihre Beziehung. [...] Vergessen oder Verdrängen, das geht hier wirklich überhaupt nicht. [...] Es ist ein sehr wichtiges Thema und klischeehaft wird es auch deshalb nicht, weil Froehling eben sehr treffend die Schwulenszene in Zürich beschreibt, ohne in seinem Buch ein moralisches Urteil zu fällen. [...] Der Titel LANGE NÄCHTE TAG trifft sehr gut diese Parallelwelten, in denen viele Schwule unterwegs sind, auch hier im Buch Patrick und Jirka. [...] Diese schwule Liebe wird sehr intensiv beschrieben, und trotzdem finde ich geht es in diesem Buch auch um etwas ganz universelles – egal ob jetzt Homo oder Hetero, Froehling zeigt einfach, wie unterschiedlich Menschen lieben und dass sie vor allem eins wollen: glücklich sein. Ganz egal auf welchem Weg sie dieses Ziel auch erreichen mögen.»
Boris Kullick, Radio Eins (RBB)
«Froehlings Erstling ist ein Buch zum Weiterverschenken, zum Wiederlesen. Geschickt verknüpft er die Handlungsstränge, wechselnd fliessend zwischen Vergangenem und Erhofften, legt Schichten und Sehnsüchte frei. Wir tauchen ein in die urbane Schwulenszene und erkennen uns, ob Homo oder Hetero gleichwohl. Er seziert die Angstlust und führt uns hingab in die geahnten Untiefen des Daseins. Die Sprache ist manchmal musikalisch, manchmal knapp, manchmal bildlich. Hier erkennen wir den Dramatiker, der Froehling auch ist.»
Brigitta Paulina Javurek, aids.ch
«Die Schweizer Gegenwartsliteratur ist sehr vielfältig und vital. Von den Klassikern der Peter-Bichsel-Generation über die Peter-Stamm- und Ruth-Schweikert-Generation bis hin zu jungen Autoren wie Simon Froehling und Isabelle Stamm wird thematisch und stilsicher sehr vielfältig geschrieben.»
Hardy Ruoss, Zürichsee-Zeitung
»Gerade hat ihm sein neuer Freund gestanden: Ich habe mich bei einem One-Night-Stand mit HIV infiziert. Die Rosa-rote Brille ist auf einen Schlag zerschmettert, die Beziehung steht auf der Kippe. Werden es die beiden schaffen, trotzdem wieder zueinander zu finden? Brutal und zärtlich zugleich ist der Debütroman des jungen Schweizer Autors Simon Froehling. LANGE NÄCHTE TAG erzählt davon, wie nahe Liebe, Hass und Selbstverachtung beieinander liegen können.»
radioeins.de
«Patrick und Jirka sind um die 30, als sie sich kennenlernen. Nach einer gemeinsamen Yogastunde verbringen sie ihre erste Nacht miteinander. [...] Vieles in diesem Text kreist um diese Nacht, welche die beiden aneinander binden wird: In der Patrick sich davonstiehlt. [...] Später steht die Ansteckung von Patrick durch Jirka im Raum. Damit ist das Feld jener Handlung abgesteckt, welche sich beständig und als innerer Zusammenhalt durch den Text zieht. Von dieser Ebene aus operiert Simon Froehling mittels kurzer Passagen, harter Schnitte, changiert in Sprache, Erzählperspektive und Zeit. [...] LANGE NÄCHTE TAG ist kein Buch über Aids; ein wenig, könnte man sogar meinen, habe diese Krankheit von ihrem einstigen Schrecken verloren. [...] LANGE NÄCHTE TAG ist aber auch kein Buch über die Liebe, selbst wenn der Untertitel das behauptet, denn es ist dieses komplizierte Konstrukt aus Krankheit und vermeintlicher Schuld, das Patrick und Jirka zusammenhält: Liebe ist es nicht. Aber es ist ein gutes Buch, eines über Sehnsucht, Einsamkeit, Distanz, über Krankheit und Körperintegrität, die Zerstörung von Schönheit; vielleicht auch über den Tod, das Loslassen-Können und der damit verbundenen Angst vor Verlust.»
Jürgen Lagger, Die Presse
«Ein aussergewöhnliches Buch erzählt eine aussergewöhnliche Liebesgeschichte. Patrick und Jirka, beide um die dreissig, sitzen sich beim Yoga erstmals gegenüber [...] und liegen kurz darauf zusammen im Bett. Was als einmaliger Sex beginnt, entwickelt sich in rasantem Tempo zu einer Liebesbeziehung, welche bald von Jirkas positivem HIV-Befund, der Angst und Wut, Patrick könne sich ebenfalls angesteckt haben, begleitet und überschattet wird. Auf sehr geschickte Art und Weise werden die wenigen Wochen der Beziehung aus der Perspektive Patricks erzählt und die verschiedenen Erzählstränge im Verlauf des Romans zu einem Ganzen zusammen gefügt. Dabei wechseln sich einfühlsame und zärtliche mit brutalen und kaltblütigen Beschreibungen und Begegnungen ab. Diese Kontraste lassen erschauern und gleichzeitig mitfühlen, sie halten dem Leben einen Spiegel vor. [...] Es ist nicht nur ein schweres, erschütterndes Buch. Neben beinahe kitschigen Szenen – wie wenn Patrick nach dem ersten Sex mit dem Zuckerstreuer ein ‹Danke‹ auf den Tisch schreibt – gibt es auch viele lustige Szenen mit Schweizer Lokalkolorit, beispielsweise die Beschreibungen des Zusammenlebens in einem Miethaus. Es fehlt auch nicht an der Anspielung auf die Waschküchenordnung, welche seit Hugo Loetscher und dessen Waschküchenschlüssel zum schweizerischen Literaturstoff dazu gehört. Nur ist sie bei Froehling von dessen Protagonisten mit einer Gegennotiz ‹eigenmächtig dereguliert‹ worden. Dem 1978 geborenen Simon Froehling ist mit LANGE NÄCHTE TAG ein hervorragendes Romandebüt gelungen. Besonders die Erzählhaltung- und Struktur sind schlicht genial. [...] Froehling hat bereits als Theaterautor auf sich aufmerksam gemacht und ist dafür schon mit verschiedenen Preisen ausgezeichnet worden. Weitere Auszeichnungen und viel Anerkennung sind ihm für das vorliegende Werk verdienterweise gewiss.»
Regula Portillo, rezensionen.ch
«Die Liebe hier ist eine grosse Liebe, sie schlägt ein auf eine todernste Art und Weise. Es ist ein sehr existentialistisches Buch, und dieses Existentialistische, das hat mich sehr überzeugt an diesem Roman. Hier merkt man, wie die Welten auch sprachlich aufeinander prallen.»
Hardy Ruoss, Reflexe, DRS 2
«Bislang machte der schweizerisch-australische Doppelbürger Simon Froehling vor allem als Theaterautor von sich reden. Jetzt legt er sein Romandebüt vor, und das kann sich wahrlich sehen lassen. Patrick verbringt eine Nacht mit Jirka, ist fasziniert, will trotzdem am liebsten gleich wieder flüchten, kehrt dann aber doch zu diesem mysteriösen Mann zurück. Und schliesslich kommt der Schock: Jirka ist HIV-positiv. Patrick jedoch nicht. Erleichtert ist er darüber allerdings nicht. Im Gegenteil, er lässt sich zu verhängnisvollen Aktionen hinreissen.»
Der Tagesspiegel & Zitty Berlin
«LANGE NÄCHTE TAG ist ein Roman mit Tiefgang. In Rückblenden erzählt Patrick von den ersten Wochen der Beziehung mit Jirka, von der zerbrochenen Ehe seiner Eltern, seinem Coming-out, seinem Ex und von seiner jung verstorbenen Schwester. Doch im Zentrum des Mosaiks bleibt der Geliebte, Jirka, und die Faszination, die von seiner zerbrechlichen Männlichkeit ausgeht. Und als ob der Erzähler seinen eigenen Widerstreit zwischen Nähe und Distanz unterstreichen möchte, wechselt er oft zwischen der zweiten und dritten Person, wenn er von seinem Geliebten redet. [...] In seinem Buch schafft Froehling es mit Leichtigkeit, das Innenleben seiner Figuren zu sezieren und damit all die Konflikte und Ängste freizulegen, die den Ballast oder das ›Karma‹ einer Liebesbeziehung ausmachen. [...] Sein Buch stimmt zwar nachdenklich, doch seine sprachliche Frische und auch die Erotik verhindern, dass der Leser in zu viel Sinnhaftigkeit ermüdet.»
Reiner Narr, Siegessäule
«LANGE NÄCHTE TAG ist ein kunstvoll geschriebener Liebesroman, der mit Collage- und Rückblendetechnik aus der Ich-Perspektive Patricks eine Amourfou zwischen ihm und Jirka, beide um die 30, erzählt. [...] Froehlings Sprache ist, wie schon in seinen Theaterstücken, lakonisch, präzise und von hoher suggestiver Kraft in ihren Bildern. Gekonnt auch seine Dramaturgie, die dem Leser nur nach und nach die Zusammenhänge der einzelnen Ereignisse darlegt.»
Torsten Grund, Rosige Zeiten
«Simon Froehling ist ausgesprochen vielseitig. Er wurde bisher als Dramatiker ausgezeichnet und auch als Lyriker.»
drs2.ch
«HIV und AIDS in der Literatur: Ein Wunder. Die Geschichten sind auserzählt. Keiner will das immer Gleiche mehr lesen, das Material langweilt. Wirklich Neues ist seit Jahren nicht in Sicht, wenn es in der deutschsprachigen Literatur um HIV und Aids geht. Doch jetzt ist ein kleines Wunder geschehen. Ein Schweizer hat es erfunden. Simon Froehling (Jahrgang 1978) hat mit LANGE NÄCHTE TAG sein Debüt vorgelegt – ein umwerfendes! LANGE NÄCHTE TAG ist ein verdammt gutes, ein verdammt brutales, ein verdammt liebevolles Buch. Messerscharf legt Simon Froehling Gefühle frei. Man versteht – und auch wieder nicht; ist hin und her gerissen. Das geht nahe, wühlt auf, lässt ratlos zurück, gibt zu denken, fesselt, verunsichert … Lesen!»
Andreas Hergeth, DU&ICH
«Simon Froehling hat ein zeitgenössisches Romandebut vorgelegt, das nie schnelllebig ist. Ein brisantes Buch, das immer den richtigen Ton trifft – inhaltlich und sprachlich gleichermassen zart wie heftig.»
Tania Kummer, DRS 3
«Als Dramatiker ist Simon Froehling seit bald zehn Jahren auf Schweizer wie ausländischen Bühnen präsent. Nun legt er mit LANGE NÄCHTE TAG seinen ersten Roman vor – ein beachtliches Debüt. [...] Ein Patchwork voller Bilder: vom Land und von der Stadt, der schwulen Szene, dem schwulen Sex wie der schwulen Liebe . . . zarte Beobachtungen wechseln mit weniger zarten Handlungen. Froehling tut dies mit einer ausgesprochen rhythmisierten Sprache und mit schlichten Worten. Die aber geben der Geschichte Gewicht.»
Marco Guetg, Mittelland Zeitung & Aargauer Zeitung
«Unsentimental und präzis schreibt Froehling. [...] ‹Wir sind Schiffbrüchige‹: Das ist die gemeinsame Liebeslosung. So dramatisch diese letzte Konsequenz des Romans ist, so lakonisch ist, wie bereits in dem vorangegangenen knappen Dutzend Theaterstücken des Autors, Froehlings Sprache. Mit wenigen Strichen zeichnet sie Jirkas magere, ›fast zweidimensionale‹ Figur nach, ›deine Haut, unter der alles liegt wie gemeisselt, wie für Blinde ein Relief‹. Selbstverständlich und unvoyeuristisch schreibt Simon Froehling über Körper und Sex – keine Expedition in ›Feuchtgebiete‹, sondern eher karge Bergwanderungen. In die schwule Liebesgeschichte knüpft Froehling Jugenderinnerungen des Ich-Erzählers ein, in gewiefter Collagetechnik. [...] In deren Zentrum steht der abwesende Vater und der Tod der ›Grossen‹, Patricks älterer Schwester, die mit dem Töff verunfallt ist. Der Roman macht daraus zum Glück aber keine Pseudopsychologie, sondern lässt die ›Grosse‹ so poetisch wie beunruhigend durch Patricks Träume geistern. LANGE NÄCHTE TAG ist eine zugleich harte und zärtliche Annäherung an die Zürcher Schwulenszene und das Porträt einer Männerliebe unter dem schwarzen Stern von Aids.»
Peter Surber, St. Galler Tagblatt
«Ein grosser Debütroman.»
Volker Wuttke, gaybooks.de
«Der Roman gefällt über weite Strecken durch genaue Beobachtung und stilistische Zurückhaltung.»
Martin Ebel, Tages-Anzeiger
«Zwei Männer begegnen sich und verbringen eine erste Nacht miteinander. Eine ganz normale schwule Liebesgeschichte scheint sich auf den ersten Seiten von Simon Froehlings Romandebüt LANGE NÄCHTE TAG anzubahnen. Doch neben der Sehnsucht nach romantischer Zweisamkeit beherrscht die beiden auch die Lust auf selbstzerstörerischen Exzess. Ein Absturz in eine Nacht mit Drogen und Sexorgien hat fatale Folgen. Mit schlichter und präziser Sprache erzählt der 31-jährige Schweizer die packende Geschichte einer aus der Kontrolle geratenen Beziehung.»
Armin Ceric, Timm TV
«Grosse Fragen eindringlich beschrieben.»
Thierry Frochaux, P.S.
»Eine kleine, feine Novelle über den bedrohlichen Schatten der ›Plage‹ und über die Liebe, die jeden Schatten verschwinden lässt. Lesenswert.»
Andreas Marschner, MÄNNER
«Der Schweizer Autor Simon Froehling beweist mit seinem Romandebüt LANGE NÄCHTE TAG, dass es nicht nur wichtig, sondern auch spannend ist, über HIV zu schreiben. Ein sehr lesenswertes Buch.»
Peter Rehberg, m+
«Nähe und Distanz, der Wunsch nach der nicht mit dem Leben zu vereinbarenden Symbiose, das hilflose Entsetzen, das mit dieser Einsicht einhergeht, sind die einnehmenden Themen im Debütroman des Schweizer Dramatikers Simon Froehling.»
drs3.ch